
Willkommen im Forstamt Sonneberg
ThüringenForst-AöR
Forstamt Sonneberg
Bettelhecker Straße 24
96515 Sonneberg
Telefon 03675 8978-0
Fax 03675 8978-20
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Montag, Mittwoch, Donnerstag: 7.00 − 12.00 Uhr / 12.30 - 15.30 Uhr, Dienstag: 7.00 − 12.00 Uhr / 12.30 − 17.00 Uhr,
Freitag: 7.00 − 12.30 Uhr (sowie nach Vereinbarung)
Willkommen im waldreichen Süden Thüringens. Unser Forstamt bietet Ihnen im Gebirge und Vorland beeindruckenden Aussichten, die zum Wandern einladen. Als untere Forstbehörde erhalten, mehren und schützen wir den Wald. Den Staatswald bewirtschaften wir verantwortungsvoll. Für Fragen rund um den Wald stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Sie sind Privatwaldbesitzende/r? Dann beraten wir Sie gern.
Unser Forstamt
Das Thüringer Forstamt Sonneberg hat seinen Sitz in einem historischen Verwaltungsgebäude aus dem 18. Jahrhundert, das zuvor als Forstdepartement und Forstwart-Schule genutzt wurde. Es besteht aus zehn Forstrevieren, beschäftigt 40 Personen. Das Amt ist im Landkreis Sonneberg von den Orten Hasenthal bis Rotheul bzw. Heinersdorf bis Bachfeld für rund 16.000 ha Wald zuständig.
Im Osten und Süden grenzt unser Forstamtsbereich an den fränkischen Forstbetrieb Coburg-Rothenkirchen. Im Norden reichen wir bis an das Thüringer Forstamt Neuhaus und im Westen das Thüringer Forstamt Schönbrunn.
(Stand: März 2025)



Lage & Klima
Geografisch unterteilt sich unser Forstamtsbereich in das Vorland des Thüringer Gebirges mit Höhenlagen von 300–500 m über NN (südliches Unterland) und dem Bergland mit Höhenlagen von 500–850 m über NN (nördliches Oberland).
Im Jahresverlauf fallen zwischen 750 und 1250 mm Niederschlag bei einer Durchschnittstemperatur von 5–7 Grad Celsius. In der Hauptvegetationszeit von April bis September bleiben jedoch oft über Monate die Niederschläge aus.
Waldflächen, Standorte & Baumarten
Im Unterland stocken die Wälder auf nährstoffreichen Verwitterungsböden über Muschelkalk, hauptsächlich aber auf nährstoffärmeren Verwitterungsböden über Buntsandstein. Das Landschaftsbild ist von vielen kleinen Dörfer und dem Wechsel zwischen land- und forstwirtschaftlicher Bodennutzung geprägt.
Im Oberland stocken die Wälder größtenteils auf mittel bzw. gering nährstoffversorgten Verwitterungsböden über Schiefern, Quarziten und Grauwacken. Das Landschaftsbild ist hier durch lange Bergrücken und enge Täler geprägt.
Auf der gesamten Waldfläche stocken Mischwälder aus den Baumarten Ahorn, Buche, Birke, Eberesche, Eiche, Fichte, Kiefer, Lärche, Tanne und Douglasie als Jungwald. Dies gilt vor allem für die in den Jahren 2018–2024 entstandenen Schadflächen der ehemaligen Fichtenforsten.
Waldbewirtschaftung
Die Wälder im Forstamt Sonneberg werden naturnah bewirtschaftet. Als Ergebnis des waldbaulich orientierten Jagdkonzeptes wächst die nächste Baumgeneration fast ausschließlich aus Naturverjüngung heran. Zur Pflege dieser Waldbestände werden einzelne Bäume gezielt entnommen, um andere dadurch im Wachstum zu fördern. Hierdurch werden die Baumarten gut gemischt und die Bestände vielfältig strukturiert. Der Wald kann so seine Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion im Sinne des Allgemeinwohls bestmöglich erfüllen.
Angebote & Produkte
Unser Forstamt Sonneberg bietet Sägerohholz, Brennholz, Reißig, Weihnachtsbäume, Honig und Wild zum Kauf an. Private und kommunale Waldbesitzende können durch das Forstamtspersonal umfangreich beraten oder betreut werden.
Für Interessierte bieten wir Führungen und Exkursionen durch den Wald sowie Forst- und Jagdlehrgänge an. Diese Personen können beispielsweise in unseren Kursen und Lehrgängen den fachgerechten Umgang mit der Motorkettensäge erlernen. Zudem bieten wir für Jung und Alt interessante Veranstaltungen im Bereich der forstlichen Umweltbildung an.



Holz & Brennholz
Der Erwerb von Rundholz ist in verschiedenen Sortimenten möglich. Besonders wertvolle Hölzer aus unseren Wäldern schaffen es jährlich auf die Wertholzsubmission der Waldbesitzervereinigung Coburger Land e. V. Holz für den privaten Verbrauch kann als Brennholz fertig oder zur Selbstwerbung über unsere Revierleiter/innen bezogen werden. Für alle Brennholzwerbenden und Waldbesitzenden bieten wir je Quartal unter „Aktuelles aus den Forstämtern“ einen zertifizierten Motorsägen-Kurs nach KWF-Standard (Kuratorium für Waldarbeit) an.
Weihnachtsbäume & Schmuckreisig
Weihnachtsbäume, Deck- und Schmuckreisig werden in der Vorweihnachtszeit mit Glühwein und Bratwurst direkt vor unserem Forstamt verkauft. Wer seinen Weihnachtsbaum mit der Familie selbst schlagen möchte, findet entsprechende Termine der Reviere unter „Aktuelles aus den Forstämtern“.
Beratung & Betreuung, Hoheit
Von der Forstförderung bis zur Mitteilung der aktuellen Waldbrandgefahrenstufe ist das Forstamt Ihr Ansprechpartner rund um den Wald.
Beratung
Waldbesitzende werden bei uns kostenfrei zur Waldbewirtschaftung beraten.
Betreuung
Sie können mit uns für das umfassende Betreuen Ihrer Waldflächen (Anleitung, Durchführung und Abrechnung der Betriebsarbeiten) einen Beförsterungsvertrag abschließen. Im Einzelfall können Waldbesitzende Leistungen, wie z. B. die Holzvermarktung, gegen Entgelt in Anspruch nehmen. Mit kommunalen und privaten Waldbesitzenden haben wir bislang über 3.000 Beförsterungsverträge abgeschlossen. Sie haben Interesse, Ihren Wald durch uns bewirtschaften zu lassen? Bitte wenden Sie sich direkt an unsere Ansprechpartner, insbesondere die Revierleiter.
Hoheit
Das Forstamt nimmt ebenso die hoheitlichen Aufgaben der unteren Forstbehörde wahr. Es ist für den Vollzug der Waldgesetze und zugehörigen Rechtsverordnungen verantwortlich und bringt sich als Träger öffentlicher Belange in waldbezogene Planungen ein.
Jagd & Wildbret
In den Eigenjagden des Forstamts können private Jäger/innen auf ca. 10.000 Hektar die Jagd nach dem Intervalljagdkonzepts zur Wiederbewaldung der Schad- und Kahlflächen ausüben, auf ca. 1.500 ha sogar ganzjährig. Die Schalenwildbestände lassen das natürliche Verjüngen des Waldes mit zahlreichen Haupt- und Nebenbaumarten zu. Gemäß den jagdbehördlich bestätigten Abschussplänen werden jährlich etwa 160 Stück Rotwild, 330 Rehe und 100 Sauen erlegt. Als hochwertiges Lebensmittel kann erlegtes Wild (in Decke/Schwarte oder zerwirkt) aus der Wildkammer des Forstamts erworben werden.
Naturschutz
Im Forstamtsbereich befinden sich etwa 40 geschützte Landschaftsbestandteile bzw. Flächennaturdenkmale und 17 Naturschutzgebiete, von denen acht als FFH-Gebiete zum europaweiten Schutzgebietsnetz gehören. Der Erhalt dieser Gebiete und Flächen, insbesondere der Moore, Trockenrasen, Feucht- und Bergwiesen sowie Waldgebiete ohne forstliche Nutzung, ist uns ein besonderes Anliegen.
Zusammen mit anerkannten Naturschutzvereinen, wie z.B. dem BUND Thüringen und dem NABU Thüringen, sowie weitere Naturschutzinstitutionen, wie z.B. der Stiftung Naturschutz Thüringen und dem Zweckverband Grünes Band Rodachtal – Lange Berge – Steinachtal engagieren wir uns für den Arten-, Lebensstätten- und Biotopschutz.
Durch das manuelle Pflegen von Feuchtwiesen, alten Steinbrüchen und Halden verbessern wir die Lebensbedingungen für viele Tier- und Pflanzenarten. Wir schützen orchideenreiche Standorte, legen Nisthilfen für Schwarzstorch, Uferschwalbe und Fledermaus an. Auch Gartenschläfer, Luchs und Wildkatze profitieren von unseren Naturschutzmaßnahmen.
Am Forstamt Sonneberg gibt es mehrere Vorkommen von schützenswerten Farnen und Bärlappen. Diese naturschutzfachlich hochwertigen Biotope sind insbesondere im Röthengrund und im Pfmersgrund sowie in den Revieren Mengersgereuth-Hämmern und Steinach zu finden. Neben weiteren Arten ist der grünstielige Streifenfarn (Asplenium viride) als besondere Seltenheit zu erwähnen. Er zählt laut roter Liste zu den vom Aussterben bedrohten Arten.
Waldpädagogik & Öffentlichkeitsarbeit
Für Kindergärten, Schulen, Vereine und andere Interessengruppen bieten wir Waldführungen, Projekte und Aktionswochen an, die rege genutzt werden. Hierzu zählen zum Beispiel das Bergwaldprojekt im Frühjahr, das Jugendcamp im Sommer, die Waldjugendspiele im Spätsommer sowie die vielen Pflanzaktionen mit freiwilligen Helfenden im Frühjahr und Herbst. Den Teilnehmenden wird ein Erleben der Natur mit allen Sinnen geboten, zugleich soll ihr Verständnis für Wald, Forst und Jagd geweckt werden. Das Forstamt informiert alle Interessierten über Veranstaltungen und die Presse regelmäßig zu den Themen Wald und Holz.
Aus- & Fortbildung
Wir sind Ausbildungsstelle für den gehobenen und höheren Forstdienst sowie Einsatzstelle für Jugendliche im Bundesfreiwilligendienst (ehemals FÖJ – freiwilliges ökologisches Jahr). Nach Absprache können bei uns berufsorientierende und das Forststudium begleitende Praktika absolviert werden. Für Waldbesitzende und interessierte Bürger/innen bieten wir folgende Kurse und Lehrgänge an:
- Motorsägen-Kurse (KWF-zertifiziert)
- Lehrgänge für Jagende (zum Beispiel Saufang-Lehrgang)
- Lehrgänge für Jagdhundeführende (zum Beispiel Schweißhunde-Lehrgang)
Die Termine unserer Kurse und Lehrgänge finden Sie auf „Kursangebote Forstämter“
Besonderheiten

Ausflugsziele
Grenzwanderwege im „Grünen Band“
Infolge der ehemaligen Staatsgrenze zwischen der BRD und DDR entstanden im Grenzstreifen naturräumlich einzigartige Biotope. Durch dieses „Grüne Band“, führen ca. 90 km Wanderwege, die Naturfreunden oft wunderschöne Erlebnisse mit seltenen Arten aus Flora und Fauna bieten. Auch an die Grenzgeschichte wird erinnert. So findet sich im Bereich des „Liebauer Sacks“ eine Gedenkstätte für das ehemalige Dorf Liebau. Das erstmals im Jahre 1317 urkundlich erwähnte Dorf wurde im Jahre 1952 von vielen Bewohnern fluchtartig verlassen, 1961 im Zuge des Mauerbaus größtenteils ausgesiedelt und aufgrund seiner Grenznähe im Jahre 1975 endgültig abgerissen. Mehr Informationen zur Geschichte der Dorfstelle Liebau auf der Website Grünes Band Thüringen
Lutherweg im „Grünen Band“
Der Lutherweg verläuft durch das Revier Judenbach und erfreut sich bei Wandertouristen großer Beliebtheit. Von den Bergkuppen aus bieten sich schöne Blicke in den Frankenwald und das Vorland. Das Revier Judenbach liegt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze (Grünes Band). So sind in Heinersdorf am Ortsrand noch Reste der ehemaligen Grenzbefestigungen (Mauer) zu sehen. Mehr Informationen erhalten Sie auf der Website Touristinformation & Naturparkcenter Sonneberg
Heimat-Tiergarten Sonneberg
Im höhergelegenen Stadtteil Neufang befindet sich neben der Gaststätte "Blockhütte" ein Tiergarten. Mit heimischen und fremden Tieren, wie beispielsweise dem Erdmännchen, ist dieser Heimat-Tiergarten ein besonderes Erlebnis für unsere jüngsten Waldbesucher. Mehr zum Tiergarten erfahren Sie auf der Website der Stadt Sonneberg
Hangquellmoor Mauschelsgeräum und Aussichtspunkt „Pump“
Ein schöner und leicht zu begehender Wanderweg auf dem „Tierberg“ führt am Hangquellmoor „Mauschelsgeräum” vorbei, berührt den ehemaligen Griffelschieferbruch „Großer Tierberg” und verzeichnet mit dem „Pump” einen der höchsten Aussichtspunkte (805 m ü. N.N.) im Forstamt. Von diesem Punkt aus hat man einen herrlichen Blick über die rekultivierten Halden des ehemaligen Schieferbruchs bis hinüber zur Stadt Steinach. Entlang des Wegs erfährt man an verschiedenen Punkten Interessantes aus dem Schieferbergbau.
Schauköhlerei in Mengersgereuth-Hämmern
Sie möchten wissen, wie man richtig Kohle macht? Die Schauköhlerei im Augustenthal gibt interessante Einblicke in das mehr als 500 Jahre alte Köhlerhandwerk. Zum jährlich stattfindenden Köhlerfest werden die aufgeschichteten Kohlemeiler angezündet. Dieses Spektakel wird von einem bunten und familienfreundlichen Programm begleitet. Auch für Schulklassen und andere Neugierige ist die Schauköhlerei ein beeindruckender Ort, an dem das alte Handwerk der Holzkohleherstellung wieder aufleben kann. Sie wünschen weitere Informationen? Dann besuchen Sie die Website des Geschichts- und Köhlervereins Mengersgereuth-Hämmern e.V.
Erlebnis- und Aktivpark Silbersattel in Steinach
Direkt am Fellberg (842 m ü. N.N.) liegt der Erlebnis- und Aktivpark Silbersattel. Im Winterbetrieb bietet Thüringens größtes alpines Skigebiet auf acht Pisten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ein umfangreiches Wintersportangebot sowie abwechslungsreiche Gastronomie. Im Sommerbetrieb wird die Arena zu einem Bikepark für Downhill-Mountainbiking und andere touristische Bergsportmöglichkeiten umgewandelt.

Das Fohlenhaus auf dem „Großen Först“
Im 16. Jahrhundert wurde das oberhalb des Ortes Haselbach liegende Waldgebiet „Först“ als Viehweide genutzt. Um das Jahr 1740 herum stellte man jedoch größtenteils die Weide- und Heunutzung bis auf die Pferdeweide ein. Im Jahr 1797 wurde auf dem „Först“ das Wohngebäude des herrschaftlichen Fohlenhirten fertiggestellt. Heute dient das renovierte „Fohlenhaus“ als Schutz- und Jagdhütte und als Veranstaltungsort für das "Fohlenhausfest". Mehr dazu auf der Website Oberland am Rennsteig
Bildnachweis dieser Seite: Ausblick "Pump" – Uwe Zehner; Forstamt Sonneberg – Uwe Zehner; Baumpflanzung – Daniela Tröger; Forstwirt – Barbara Neumann; Brennholz – Daniela Tröger; Waldpädagogik – Barbara Neumann; Rehwild – Adolf Au; Grünes Band – Uwe Zehner; Fohlenhaus – Uwe Zehner