
Macht auch im Kamin eine gute Figur. Holz mit der niedrigsten Qualitätsstufe hat in diesem Sinne den höchsten Gemütlichkeitsfaktor. In jedem vierten Haushalt in Deutschland wärmt ein Kamin Körper und Seelen der Bewohner. Als "Brennholz" bezeichnet lokal zur Verfügung gestelltes Energieholz zur Versorgung kleinerer Einzelfeuerstätten der Bevölkerung. Insbesondere dieser Bereich gewinnt aufgrund eines gewachsenen ökologischen Bewusstseins und der stetigen Verteuerung fossiler und nicht nachwachsender Energieträger immer mehr an Bedeutung.
Durch Verwendung einer Tonne Holzkohlenstoff kann auf den Einsatz von 0,7 Tonnen anderer, nicht nachwachsender Energieträger wie Kohle, Gas, Öl, aber auch auf Atomenergie verzichtet werden. Deshalb hat ThüringenForst es sich zum Ziel gesetzt, diesen Markt lokal verstärkt zu bedienen.
Einkauf über unsere Brennholzplätze
Auf den Brennholzplätzen der Thüringer Forstämter Erfurt-Willrode und Bad-Berka können Sie ganzjährig Brennholz in Verkaufseinheiten zwischen 5 und 20 Raummetern erwerben. Das Angebot besteht aus 4 Meter langen und zu Stapeln geschichteten Stammabschnitten in Industrieholzqualität. Das sind entastete Stämme meist schwächerer Bäume oder Kronenholz. Die Stapel enthalten einen naturnahen Mix aus Hartholz wie Esche, Hainbuche, Eiche, Buche und Ahorn. Auch sortenreine Partien aus Buche, Eiche und Birke sowie Nadelholz sind erhältlich. Das Holz fällt bei der Waldpflege im Rahmen der naturnahen nachhaltigen Waldbewirtschaftung an und stammt aus den umliegenden nach PEFC- Standard zertifizierten Waldbeständen.
Der Trocknungszustand des Holzes reicht von waldfrisch (helle Stirnflächen) bis einjährig im Waldlager vorgetrocknet (dunkle Stirnflächen). Das Holz wird vom Platz selbstständig durch die Kunden abtransportiert. Dafür kann es auch direkt vor Ort zerkleinert werden.
Brennholz selbst werben oder an der Waldstraße einkaufen
Der Verkauf von Brenn- und Kaminholz läuft über unsere 24 Forstämter. Hier können Sie ihr Brennholz selber auf der Fläche werben oder es sich fertig gerückt an der Waldstraße bereitstellen lassen. Hier erfahren Sie auch die derzeit gültigen Preise sowie die Voraussetzungen (z. B. Motorsägenschein) um selbstständig Holz werben zu können. Das Forstamt Bad Berka verfügt über einen Brennholzplatz im Weimarer Land
Informationen zu den Verkaufseinheiten Raummeter und Festmeter
Holzkunden haben öfters folgendes Problem geschildert: „Vor einiger Zeit habe ich auf dem Brennholzplatz 20 Raummeter Brennholz gekauft. Ich habe die Stämme zersägt, klein gehackt und auf mein Grundstück gestapelt. Bei einer Kontrollmessung habe ich festgestellt, dass die Menge nicht stimmt. Es sind nur 16 Rm. Haben Sie sich vielleicht vermessen?“
Nein, denn die Holzmenge entspricht einer Lkw-Ladung. Sie erwerben folgende Ladekapazität:
Ladehöhe x Ladebreite x Stammlänge = Ladevolumen
2,3m x 2,3m x 4m = 20,24 Raummeter
Die Einheit Raummeter ist das Ergebnis einer Stapelvermesssung. Sie steht für das Gesamtvolumen bestehend aus Holz und Luft. Im Gegensatz dazu gibt ein Festmeter das reine Holzvolumen eines oder mehrerer Einzelstämme an. Zwischen den beiden Maßeinheiten gibt es standardisierte Umrechnungsfaktoren.
Wichtig: Brennholz kann sowohl im Raummaß, als auch im Festmaß verkauft werden
Die Verhältniszahlen von Raummeter zu Festmeter können sehr unterschiedlich sein. Sie sind abhängig von Holzart, Stücklänge und Lagerzustand (geschüttet oder geschichtet). Für die auf dem Brennholzplatz lagernden Laubhölzer, mit einer Stücklänge von 4 m, geschichtet gelagert, beträgt der Umrechnungsfaktor 0,56. Das heißt: Kund/innen kaufen einen Holzstapel der 56 % Holz enthält und zu 44% aus luftgefüllten Zwischenräumen besteht.
Wenn dieses Holz auf einen Meter Transportlänge zersägt wird, spalten und am gleichen Ort wieder aufstapeln verändern sich die Stapeldichte und das Stapelvolumen. Die Luft wurde sozusagen „herausgestapelt“. Der Stapel wird somit kleiner, enthält jedoch die gleiche Menge Holz wie vorher. Allerdings enthält der Holzstapel weniger Luft und ist deshalb entsprechend kleiner. Die Polterdichte von Brennholz mit einer Länge von 1 m beträgt 0,7. Ihr Polter enthält jetzt 70% Holz und nur 30% luftgefüllte Zwischenräume.
Hinweise zum Sammeln von Brennholz: Ist das Sammeln von Holz im Wald erlaubt?
Gerade wenn die Tage kühler werden, verlockt im Wald herumliegendes Holz (Äste, Zweige oder Holzreste von Baumpflegemaßnahmen) zum „mitnehmen“. Für den heimischen Kamin, die Feuerstelle im Garten oder den Terrassenofen. Was die meisten Waldbesuchenden nicht wissen: herumliegendes Holz darf nicht einfach eingesammelt und mitgenommen werden.
Im Staatswald (Wald, der dem Freistaat Thüringen gehört) ist zwar das Mitnehmen von Holz erlaubt, aber nur in dem Rahmen, den der §15 Abs. 4 des Thüringer Waldgesetzes vorgibt:
(4) Im Staatswald ist das Sammeln von
- dürrem oder abgefaultem Leseholz,
- nach Aufarbeitung zurückgelassenem Holz unter 10 Zentimeter Durchmesser und
- am Boden liegenden Rindenteilen und Zapfen
zulässig.
Dazu müssen Sie als Waldbesuchende/r wissen, ob Sie sich überhaupt im Staatswald befinden, bevor Sie das Holz einfach mitnehmen. In allen anderen Eigentumsformen, vor allem im Privatwald, ist das Mitnehmen des oben beschriebenen Sammelgutes genehmigungspflichtig. Waldbesuchende müssen also vorher vom Waldbesitzenden die Erlaubnis erhalten, dass Holz jeglicher Art mitgenommen werden darf. Dies ist meist kostenpflichtig. Wer im Landeswald Holz sammeln möchte, welches nicht den unter §15 des Thüringer Waldgesetztes genannten Sammelgut zählt, braucht eine Genehmigung von Forstamt.
Beispiel: Sie kommen an einer Stelle im Wald vorbei, an der vorher Forstleute Holz aufgearbeitet haben und möchten die Reste auf einen PKW-Anhänger laden und nach Hause transportieren. Hierzu brauchen Sie eine Genehmigung durch Ihr zuständiges Forstamt, den sogenannten „Leseschein“. Für die Befahrung des Forstwege benötigen Sie ebenfalls eine Genehmigung, die „Gestattung Befahrung“. Forstamt finden
Sollte Ihr Hund beim Spaziergang einen Ast mitnehmen, braucht dies natürlich keiner Genehmigung. Aber bitte achten Sie darauf, dass der Hund angeleint ist – im Wald gilt zum Schutz der Wildtiere und Ihres Hundes Leinenpflicht.
Bildnachweis dieser Seite: Brennholz – Torsten Rahn