Blätterdach kein ausreichender UV-Schutz

Blätterdach kein ausreichender UV-Schutz

Sonnendurchfluteter Mischwald an einem Hochsommer-Morgen
Wer Schutz vor dem Sonnenlicht im Wald sucht, ist auf dem richtigen Weg. Aber ein schattenspendendes Kronendach ist auch nur beschränkt ein UV-Filter. Die Sonnencreme sollte auch beim hochsommerlichen Waldspaziergang nicht fehlen.
©Ralf Sikorski

Und mit ihm das Sonnenbrand- und das Hautkrebsrisiko unter schattigen Bäumen. ThüringenForst empfiehlt Waldbesuchenden Sonnencreme.

Der Klimawandel lässt die Zahl der Sonnenstunden insbesondere in den Sommermonaten steigen. Damit steigt auch das Sonnenbrand- und Hautkrebsrisiko. Ursächlich ist der für das Auge des Menschen nicht sichtbare Teil des Sonnenlichts, die solare UV-Strahlung. Ein Teil dieser UV-Strahlung, die sog. UV-A-Strahlung, dringt an wolkenfreien Sommertagen weitgehend ungehindert auf die Erde. Wer sich dieser Strahlung ungeschützt aussetzt, riskiert, an Hautkrebs zu erkranken.

Was jedes Jahr bei rund 300.000 Menschen allein in Deutschland der Fall ist. Wer denkt, mit einem schattigen Waldspaziergang dieser Gefährdung zu entgehen, der irrt: Waldbäume können zwar rund 20 % der UV-Strahlung filtern, trotzdem sollten beim Wandern geeignete Sonnencremes nicht fehlen und funktionelle Outdoor-Kleidung getragen werden. Und Thüringens Forstleute, selbst täglich im Wald unterwegs, geben noch weitere Tipps.

UV-Strahlung: Tipps für Waldbesuchende

„Die UV-Strahlung ist zwischen 11 und 15 Uhr am höchsten und am gefährlichsten. Waldspaziergänge um die Mittagszeit sollten deshalb auch im Spätsommer vorbereitet werden“, rät Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Helle Langarmhemden und Beinkleider mit UV-Stoffzertifikat helfen im Wald nicht nur, um Zecken frühzeitig zu entdecken, sondern auch, um sich vor UV-Strahlung zu schützen. Aber auch an die Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille sollte gedacht werden.

Ganz wichtig, gerade im Freistaat: Die UV-Strahlungsintensität verstärkt sich mit zunehmender Höhe über dem Meeresspiegel. Pro 1.000 Höhenmeter steigt diese um etwa 15 %. Wer also an heißen Spätsommertagen vor der Hitze in die Kammlagen des Thüringer Waldes flüchtet, sollte sich vor der dort höheren UV-Strahlung schützen. Wer gar alpine Regionen aufsucht, sollte besonders vorsichtig sein: Schneefelder reflektieren UV-Strahlung bis zu 80 %.

Gebhardt hat noch ein Praxistipp parat: Wer Sonnenschutzcreme verwendet, sollte darauf achten, diese mehrfach am Tag aufzutragen. Beim Schwitzen wird die Creme von der Haut unbemerkt abgetragen.

Übrigens: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) veröffentlicht den aktuellen UV-Index, der kostenfrei unter www.uv-index.de abgerufen werden kann. Der Index beschreibt in elf Warnstufen, welche Maßnahmen zum UV-Schutz ergriffen werden sollten.