Pflegearbeiten in Laubwäldern beginnen

Pflegearbeiten in Laubwäldern beginnen

Nadelbäume, die durch Trockenheit braune Spitzen bekommen haben.©Andreas Knoll

Hauptsaison für Durchforstungen hat begonnen – Ziel klimastabiler Wald und Gefahrenabwehr

Hohe Temperaturen im August und September haben zu massiven Trockenschäden auch bei Laubbäumen geführt, informiert das Forstamt Erfurt-Willrode. Im Forstamtsbereich beginne jetzt die Hauptsaison für Durchforstungen in Laubwäldern. Dabei versuchen die Förster gezielt klimaangepasste Baumarten zu fördern und Gefahren durch absterbende Bäume einzudämmen.
„Rund um Erfurt ist die Jahresdurchschnittstemperatur bereits um 1,2 Grad angestiegen“, erklärt Forstamtsleiter Dr. Chris Freise.

Und es fehle nach wie vor Regen. „Das überfordert jetzt auch zunehmend Laubbäume. Und zwar vor allem Buchen und gerade die älteren und starken Bäume, die uns besonders wichtig sind“, so Freise. Totholz gehöre zwar zum Wald, könne bei gehäuftem Auftreten und in der Nähe von Straßen und Gebäuden aber gefährlich werden. „Wir versuchen daher, diese potenziellen Gefahren zu begrenzen und absterbende Bäume rechtzeitig zu entnehmen. Das wird mit der Förderung von Baumarten wie der Eiche kombiniert, die mit dem Temperaturanstieg etwas besser zurechtkommen.“

An einigen Waldbereichen wie entlang der A 4 und der B 4 stehe die Gefahrenabwehr im Vordergrund. An anderen Bereichen wie bei Witterda seien die Bäume noch vitaler und die Waldstrukturen können mit Pflegemaßnahmen weiter an den Klimawandel angepasst werden. Nach wie vor werden nur einzelne Bäume gefällt und nicht ein Baum mehr eingeschlagen, als auch langfristig im Wald wieder nachwachse, sagt der Forstamtsleiter: „Wir sehr der Klimawandel das Bild unserer Wälder und gewohnten Heimat verändert, haben wir bei jeder Gelegenheit kommuniziert. Leider werden auch die Laubwälder mit der Zeit ihr Gesicht verändern und ärmer an Althölzern werden.“

„Unsere Hoffnung setzen wir in die flächendeckend vorhandene Naturverjüngung. Dort stehen viele verschiedene Baumarten in den Wartelöchern, die sich in ihrer Entwicklung noch besser an das wärmere Klima anpassen können“, gibt der Forstamtsleiter einen Ausblick. Dafür wolle man mit den jetzt anstehenden Durchforstungen möglichst gute Voraussetzungen schaffen.

Planmäßige Druchforstungen finden im Forstamtsbereich aktuell um das Forsthaus Willrode, im Witterdaer Forst, im Hain bei Arnstadt und in den Reinsbergen bei Siegelbach statt. Freise: „In diesen Bereichen müssen Waldbesucherinnen und Waldbesucher in den nächsten Wochen mit Beeinträchtigungen bei der Begehbarkeit von Waldwegen rechnen.“ Vor Ort seien Hinweise und Umleitungen ausgeschildert.

Wie in den vergangenen Jahren versuche man so pfleglich wie möglich zu arbeiten. Ironischerweise helfe dabei mit trockenen und tragfähigen Böden der Klimawandel. Neben Waldarbeitern des Forstamtes und modernen Rückemaschinen werden auch Forstunternehmer und Rückepferde als Standard eingesetzt. Beeinträchtige Waldwege werden nach Ende der Arbeiten und Abfuhr des Holzes wieder Stück für Stück instandgesetzt. Bis dahin bitten die Förster um Verständnis und etwas Geduld.

Das Forstamt bittet um Verständnis und appelliert, Sicherheitsabsperrungen unbedingt zu beachten, um nicht sich selbst und andere in Gefahr zu bringen. Bei Rückfragen zu den anstehenden Arbeiten steht das Forstamt Erfurt-Willrode gerne zur Verfügung (036209/43020 oder forstamt.erfurt-willrode(at)forst.thueringen.de).

Kontakt

Forstamt Erfurt-Willrode

Dr. Chris Freise