Trockenschäden werden saniert und stabile Baumarten gefördert - Rückepferde gemeinsam mit moderner Technik im Einsatz
Im Forstamt Erfurt-Willrode haben die Waldpflegearbeiten in den Laubwäldern begonnen. Mehr als ihnen lieb ist, müssen sich die Förster dabei mit der Sanierung von Trockenschäden beschäftigen. Gleichzeitig wollen sie aber auch klimastabile Baumarten fördern. Die Maßnahmen im Landeswald des Forstamtes Erfurt-Willrode beginnen im Schwanseer Forst, werden dann im Umfeld des Forsthauses Willrode fortgesetzt und ab Ende Oktober im Erfurter Steiger fortgesetzt.
Bei den Waldpflegearbeiten werden gezielt nur einzelne Bäume entnommen, um Schäden zu vermeiden oder andere Bäume im Wachstum zu fördern. „Das Ziel der Arbeiten sind langfristig stabile, struktur- und artenreiche Wälder“, erklärt Forstamtsleiter Dr. Chris Freise. „Je nach Revier steht mal mehr die Gewährleistung der Verkehrssicherheit mit der Sanierung von Trockenschäden und mal mehr die waldbauliche Förderung von stabilen Baumarten im Vordergrund.“ Hier setze man rund um Erfurt vor allem auf die Eiche. Die anhaltende extreme Trockenheit habe bei allen Laubbäumen flächig zu schweren Schäden geführt. Damit müssen man jetzt gezielt umgehen. Das erschwere zum Beispiel die Einschlagsarbeiten und setze zusätzliche Gefahrenquellen im Wald. „Durch den Trockenstress ist auch das gesunde Holz extrem trocken und spröde geworden“, sagt der Forstamtsleiter.
Daher werden heute ferngesteuerte Fällkeile und moderne Kommunikationsmittel wie Helmfunk bei der praktischen Waldarbeit eingesetzt. Aber auch Waldbesucher müssen sich auf diese Situation einstellen, bei der es vor allem bei Wind vermehrt zum Abbruch starker Äste kommen könne. An allen Waldeingängen werde mit Schildern auf diese Gefahr hingewiesen. Trotz der Entnahme einzelner Bäume werde eine große Menge Holz an den Waldwegen liegen.
„Aus logistischen Gründen wird das auf großer Fläche einzelstammwiese eingeschlagene Holz an Wegerändern gesammelt. Dies vereinfacht einen zeitnahen Abtransport, sieht optisch aber nach einer stärkeren Nutzung aus, als es tatsächlich der Fall ist“, stimmt Revierförster Alexander Albrecht Waldbesuchende auf die kommende Saison ein. Wie in den Vorjahren werden bei allen Maßnahmen Rückepferde wieder gemeinsam mit moderner Forsttechnik zur größtmöglichen Schonung des Waldbodens eingesetzt. Daher starte man auch schon jetzt mit der Laubholzsaison, um die Tragfähigkeit des noch trockenen Bodens auszunutzen.
Albrecht: „Im Schwanseer Forst hat sich dieses Zeitfenster für die bodenschonende Holzernte sehr bewährt.“ Bei den anstehenden Einschlagsarbeiten müssen Waldbesucherinnen und Waldbesucher mit Einschränkungen bei der Begehbarkeit der Waldgebiete rechnen.
Das Forstamt bittet um Verständnis und appelliert, Sicherheitsabsperrungen unbedingt zu beachten, um nicht sich selbst und andere in Gefahr zu bringen. Bei Rückfragen zu den anstehenden Arbeiten steht das Forstamt Erfurt-Willrode gerne zur Verfügung (036209/43020 oder forstamt.erfurt-willrode@forst.thueringen.de).