Forstministerin gibt Startschuss für Bodenzustandserhebung

Forstministerin gibt Startschuss für Bodenzustandserhebung

Zwei junge Frauen und ein junger Mann in Dienstkleidung von ThüringenForst stehen euf einer Waldlichtung und werten eine entnommene Bodenprobe aus
Forstministerin Susanna Karawanskij vertütet mit dem Aufnahmeteam Carolin Rostek (re.) und Simon George die erste Bodenprobe zur Bodenzustandserhebung Thüringen 2022. (Foto: Katharina Reffelt)

Alle 15 Jahre wird deutschlandweit eine Waldbodeninventur durchgeführt. Bis Ende 2023 sollen im Freistaat an 100 Probepunkten der Boden untersucht und die Wälder vermessen werden

Mit der Gewinnung der ersten Bodenprobe startet Forstministerin Susanna Karawanskij die deutschlandweite Waldbodenzustandserhebung in Thüringen. In den nächsten zwei Jahren werden durch Forstexperten an flächenrepräsentativen 100 Probepunkten Boden- und Waldvegetationsaufnahmen durchgeführt. Damit sollen Erkenntnisse zum Zustand und der Veränderung von Waldböden, des Waldbestandes, des Kronenzustandes, der Waldvegetation und der Ernährungssituation der Waldbäume gewonnen werden.

Zusätzlich erfassen die Experten die Kohlenstoffspeicherung der Waldböden für die Klimaschutzforschung. Die Ergebnisse der umfangreichen Erhebungen und anschließenden Laborauswertungen werden Ende 2026 als Bericht vorliegen. „Böden sind eine endliche Ressource und das Fundament für gesunde Wälder. Bodenschutz ist zugleich auch Klimaschutz. Wenn wir gute Böden als große CO2-Speicher schützen und erhalten, leisten wir einen aktiven und wirksamen Beitrag zum Klimaschutz.

Die Bodenzustandserhebung verschafft uns das notwendige Wissen, um die richtigen, standortgerechten Maßnahmen für den klimaresistenten Waldumbau durchführen zu können“, sagt Forstministerin Susanna Karawanskij.

Waldböden sind ein besonders schützenswertes Gut

„Waldböden sind ein besonders schützenswertes Gut. Sie sind nicht nur Standort und Nährstoffquelle für die Waldbestände, sondern dienen auch dem Klima-, Biodiversitäts- und Trinkwasserschutz“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Um ihren Zustand, vor allem aber Veränderungen rechtzeitig zu erfassen, steht nunmehr die dritte Bodenzustandserhebung an.

Alle 15 Jahre, erstmals nach der deutschen Wiedervereinigung, wird dieses Großrauminventur, nunmehr zum dritten Mal, in einem 8 x 8-Kilometer Stichprobennetz durchgeführt. Die Ergebnisse sind vor allem für Politik, Verwaltung, Verbände und nicht zuletzt die Waldbesitzenden von größtem Interesse, um eine nachhaltige und klimawandelorientierte Waldbewirtschaftung sicherzustellen.

Gemeinschaftsprojekt von Bund und Ländern

Die Waldbodenzustandserhebung ist ein langfristiges Gemeinschaftsprojekt von Bund und Ländern und ein zentraler Baustein des forstlichen Umweltmonitorings. Die Ergebnisse ergänzen die Resultate weiterer Forsterhebungen im Freistaat, etwa an den thüringenweit 15 Haupt- und Waldmessstationen.

Daneben ist die ThüringenForst-AöR auch für die jährliche Waldzustandserhebung, die zehnjährige Bundeswaldinventur, das laufende Waldschutzmonitoring oder die dreijährig durchgeführte Verbiss- und Schälschadensinventur verantwortlich. Für sämtliche Erhebungen hält die Landesforstanstalt nicht nur das erforderliche Know-how vor, sondern auch das Fachpersonal.

Die bundesweiten Auswertungen erfolgen hingegen durch das Johann-Heinrich von Thünen-Institut, Institut für Waldökosysteme, in Eberswalde.

Kontakt

ThüringenForst Zentrale

Dr. Horst Sproßmann