Allein im trockenwarmen August verursachte der Fichtenborkenkäfer eine knappe Million Festmeter Schadholz – so viel wie noch nie in diesem Zeitraum. Dritte Käfergeneration in vielen Fichtenwäldern Thüringens aktiv – weiteres Schadholz erwartet
Der trockenwarme August hat beim Borkenkäfer den Turbo eingeschaltet. Durch den Ausflug der 2. Jungkäfergeneration bis Mitte August ist zumindest in den unteren und mittleren Waldlagen bis 600 Meter ü. NN die Anlage einer dritten Generation zu beobachten. Dies bedeutet, dass sich die Vermehrung des Käfers und sein Fraß fortsetzt.
Ursächlich ist die extreme Trockenheit in weiten Teilen Thüringens, die nahezu ungebremst seit Mai herrscht. Die Fichte ist damit in ihrer Vitalität noch weiter herabgesetzt und ein leichtes Opfer für Thüringens gefährlichstes Schadinsekt.
Die jüngste Fichtenborkenkäferstatistik der ThüringenForst-AöR weißt für den August einen frischen Stehendbefall an der Fichte in Höhe von 910.000 Festmeter aus – so viel wie noch nie in diesem Zeitraum. Im letztjährigen August waren es rund 750.000 Festmeter. Der Gesamtanfall seit Jahresbeginn liegt nunmehr bei 2,5 Mio. Festmeter Fichtenschadholz. Regionale Schwerpunktforstämter bleiben Schleiz, Sonneberg, Neuhaus, Schönbrunn, Gehren und Saalfeld-Rudolstadt. Inzwischen meldet auch das Forstamt Finsterbergen starken Fichtenborkenkäferbefall. War 2021 zu diesem Zeitpunkt ein landesweiter Befallsrückgang festzustellen, kann in diesem Jahr den Käfer nur ein früh einsetzender Herbst stoppen. Die Forstexperten schätzen, dass Ende 2022 eine Fichtenschadholzmenge von über 4 Mio. Festmeter zu beklagen ist.