Forstliche Ausbildungsoffensive baut auf Holz

Forstliche Ausbildungsoffensive baut auf Holz

Die abgebildeten Personen machen einen Symbolischen Spatenstich. Im Hintergrund steht ein Bagger mit einem ThüringenForst Banner.
Feierlicher Spatenstich für das neue Bettenhaus am Forstlichen Bildungszentrum in Gehren: Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß, ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt, Ilmkreis-Landrätin Petra Enders und Forstministerin Susanna Karawanskij (v.l.n.r.).
©Dr. Horst Sproßmann

Am Forstlichen Bildungszentrum in Gehren entsteht bis 2024 für rund drei Millionen Euro ein neues Bettenhaus für Forstwirt-Auszubildende. Heute ist offizieller Startschuss.

Auf der Westseite des Forstlichen Bildungszentrums (FBZ) in Gehren entsteht im kommenden Jahr für rund drei Millionen Euro ein moderner dreistöckiger Holzneubau mit 20 Einzelzimmern und acht Ausbilderbüros. Damit setzt die ThüringenForst-AöR einen weiteren Meilenstein im Rahmen der „Ausbildungsoffensive“ um.

In Anwesenheit von Forstministerin Susanna Karawanskij, Ilm-Kreis-Landrätin Petra Enders, Ilmenaus Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß und dem ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt erfolgt heute der feierliche Spatenstich. Das Bettenhaus ist nicht nur eine innovative Holzbaukonstruktion, sondern basiert auf regionalen Wertschöpfungsketten. "Das Forstliche Bildungszentrum Gehren (FBZ) ist die zentrale Bildungseinrichtung für forstlichen Nachwuchs in Thüringen.

Das Haus bietet umfassende Ausbildung, Fort- und Weiterbildung zu allen forstwirtschaftlichen Themen. Mit dem neuen Bettenhaus wird das Bildungszentrum noch besser nutzbar - Lernen und Übernachten in schönster Umgebung. Auch schon beim Bau des Bettenhauses steht Thüringen im Zentrum: Regional geerntetes Holz und regionale Bauunternehmen stärken die Wertschöpfung im Land", sagt Forstministerin Susanne Karawanskij anlässlich des Spatenstichs.

Forstwirt-Ausbildungskapazitäten verdoppelt

Mit dem neuen Bettenhaus sichert die ThüringenForst-AöR die Zielsetzung ab, seine Ausbildungskapazität beim Berufsbild Forstwirt von bisher 12 auf nunmehr 24 Auszubildende zu verdoppeln. „Der Bedarf an gut ausgebildeten Forstfachkräften ist da, umso mehr, da wir für körperschaftliche und private Arbeitgeber, etwa waldbesitzende Kommunen und Forstdienstleister, ebenfalls ausbilden“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Allein bei der Landesforstanstalt werden in den nächsten Jahren Dutzende Forstwirt-Stellen frei, die dringend wiederbesetzt werden müssen.

Aber nicht nur bei den Forstwirten, auch in den anderen „grünen Berufen“ erhöht die ThüringenForst-AöR ihre Ausbildungskapazitäten: Etwa durch Verdoppelung der forstlichen DUAL-Studiengänge an der Fachhochschule Erfurt oder durch Erhöhung der Anwärter und Referendarausbildungsplätze in der Anstalt selbst. „Die Nachwuchssicherung ist eine der größten Herausforderungen für einen Landesforstbetrieb in den kommenden 10 bis 15 Jahren“, so Gebhardt.

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Ode an das Holz

Das neue Bettenhaus ist als Holzbau geplant. Rund 300 Festmeter Holz aus dem nahegelegenen Landeswald wurde hierzu geerntet und in einem Sägewerk in der Region zu Balken und Brettern weiterverarbeitet. Die Landesforstanstalt setzt bei der Baumaßnahme großen Wert nicht nur auf die Verwendung des heimischen Roh-, Bau- und Werkstoffes Holz, sondern auch darauf, die Wertschöpfung im Rahmen der Erstellung des Bettenhauses in der Region zu halten.

Übrigens: Das Holz für das Bettenhaus wurde als sog. Mondholz geschlagen. Im Winter bei abnehmendem Mond geschlagenes Holz soll, nach jahrhundertealter Holzbaumeistertradition, widerstandsfähiger gegen Insektenbefall, eine höhere Dichte und damit eine bessere Statik besitzen: „Wer sein Holz um d´Christmett fällt, dem sein Haus wohl zehnfach hält“.

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ThüringenForst Zentrale

Dr. Horst Sproßmann