Forstamt Neustadt


Willkommen im Forstamt Neustadt


ThüringenForst-AöR
Forstamt Neustadt

Karl-Liebknecht-Straße 2
07806 Neustadt an der Orla

Telefon 036481 248-6
Fax 036481 248-80
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Montag, Mittwoch, Donnerstag: 9.00 − 12.00 Uhr / 13.00 Uhr − 15.30 Uhr, Dienstag: 9.00 − 12.00 Uhr / 13.00 − 17.00 Uhr (sowie nach Vereinbarung), Freitag: 9.00 − 12.00 Uhr

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass es durch Feiertage zu Abweichungen von den regulären Öffnungszeiten kommen kann.

Landschaftliche Vielfalt durch „Tausend Teiche”, sanfte Hügel und attraktive Waldlandschaften wie im Ostthüringer Buntsandsteingebiet, der Orlasenke, im Mittleren Vogtland bis hin ins Mittlere Saaletal machen den Forstamts­bereich Neustadt vielfältig. Zahlreiche Naturschutzgebiete und Flora-Fauna-Habitat-Gebiete zeugen von hoher Sensibilität und Schutzwürdigkeit dieser Region. Alle Wald-Pflegemaßnahmen zielen im Zeichen des Klimawandels auf die Entstehung von Mischwald ab. Für systematischen Waldumbau, nachhaltige Holzernte und einer Versorgung mit Rohholz ist das Forstamt Ihr kompetenter Ansprechpartner!


Unser Forstamt


Das Forstamt befindet sich in Neustad/ Orlat in einem über 100-jährigen Verwaltungsgebäude. Der Amtsbereich liegt in Ostthüringen und erstreckt sich über den nördlichen Landkreis Saale-Orla und den östlichen Zipfel des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt. Dabei umfasst er ca. 18.500 Hektar reine Waldfläche. Das Forstamt gliedert sich in elf Reviere mit Waldflächen zwischen 1.500 und 2.000 Hektar. In den Staatswaldrevieren arbeiten insgesamt sieben Forstwirte und zwei Forstwirtschaftsmeister. Neben einer kostenfreien Beratung für Waldbesitzende bieten wir ein fundiertes Beförsterungsprogramm. Zum umfänglichen Forstamtsservice gehören auch unsere forstlichen Bildungsbausteine „Lernen am anderen Ort“ für Schulen, Einheimische und Freizeiteinrichtungen der Region.

Lage & Klima

Der Forstamtsbereich Neustadt hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von 15 Kilometer und eine Ost-West-Ausdehnung von 31 Kilometer. Das Gebiet zieht sich längs der Orlasenke und streicht nach Norden in das Ostthüringer Buntsandsteingebiet bis nach Süden ins Mittlere Vogtland. Die Höhenlage variiert von 280 m über NN in der Orlasenke bis 520 m über NN im Vogtland. Der tiefste Punkt liegt in der Saale-Aue mit 172 m über NN bei Uhlstädt.

Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt zwischen 6,5 °C und 8 °C. Das Klima im Forstamtsbereich ist überwiegend sommerwarm bis stark sommertrocken. Besonders die Südhänge im Mittleren Saaletal sind Zeugen klimatischer Verschiebungen, denn hier wächst statt Wald wieder Wein. In unseren Wäldern nehmen Sommertrockenheit und Hitzestress weiter zu. Eine spürbar größere Wärmebelastung im Sommer sorgt in den Wäldern Ostthüringens schon heute für Wasserknappheit.

Waldflächen und Standortverhältnisse

Auf Grund der geografischen Lage ist der Forstamtsbereich in drei Wuchsgebiete geteilt:

  1. Im Norden der Ostthüringer Buntsandstein mit überwiegend Kiefernwäldern
  2. in der Mitte die Orlasenke mit vereinzelten Buntlaubwäldern und imposanten Zechsteinriffen als Ergebnis des ehemaligen Zechsteinmeeres
  3. im Süden das Mittlere Vogtland mit überwiegend Fichtenwäldern

Das Grundgestein im Norden besteht aus Buntsandstein und im südlich gelegenen Vogtland aus Schiefer. In der Orlasenke wechseln kleinflächig Ablagerungen des Zechsteins mit Übergängen sowohl zum Buntsandstein als auch zum Schiefer.

Die Böden sind überwiegend Braunerden, in den Plateaulagen bilden sich sowohl im Buntsandstein als auch im Schiefer durch einen lehmigen Untergrund häufig Staunässestandorte. Dominierende Waldgesellschaften sind der Beerstrauch-Fichten-Kiefern-Tannenwald und der Beerstrauch-Heidelbeer-Kiefernwald. Reichere Standorte finden sich in der Orlasenke, auf denen auch Eichen und Buchen oder wertvolle Edellaubhölzer zu finden sind. Dazwischen beeindrucken die trockenen, meist unbewaldeten Zechsteinriffe, welche in die Orlasenke sichtbar hineinragen.

Unsere Böden mit ihren Humusauflagen sind aktive Kohlenstoffspeicher. Der Erhaltung dieser Speicher kommt daher eine sehr wichtige Bedeutung bei der Regulation des Klimas zu. Intakte Böden, ausreichend verbleibendes Totholz und die gezielte Holzentnahme sorgen dafür, dass der Kohlenstoffvorrat im Wald langfristig gesichert wird.

Eigentumsverhältnisse

Als Einheitsforstamt finden sich in jedem Revier, oftmals in extremer Gemengelage alle Eigentumsformen. Im Zuge der Waldbewirtschaftung ergeben sich daraus wesentliche Synergieeffekte für alle Waldbesitzarten, die vor allen von den Revierbeamten genutzt werden und allen Waldbesitzern zu Gute kommen. Die Besitzverhältnisse im Forstamt werden vom Privatwald mit einer Waldfläche von ca. 13.800 Hektar dominiert, gefolgt vom Anteil Landeswald mit ca. 2.850 Hektar und Kommunalwald mit ca. 1.350 Hektar. Es gibt nur noch wenige Splitterflächen, die durch die BVVG zu privatisieren sind.

Waldbewirtschaftung

Nachhaltige Waldbewirtschaftung bedeutet eine Kombination aus der Erziehung der (Jung-)Waldbestände mit einer gezielten und geplanten Holzentnahme zur Versorgung der Holzindustrie mit Rohholz. Dabei hat das Forstamt eine wichtige Vorbild- und Lenkungsfunktion hinsichtlich des pfleglichen Umgangs mit dem Wald, den Böden und den Waldwegen. Hier ist die Zusammenarbeit aller Akteure gefordert, um Natur zu schützen und Infrastruktur – insbesondere für den Tourismus – zu erhalten. Neben der Holzernte kommt vor allem dem Waldumbau der monotonen Fichten- und Kiefernwälder eine hohe Bedeutung zu und damit die langfristige Überführung in standortgerechte, Klima angepasste Mischbestände.

Die wichtigsten Kriterien für ein waldbauliches Leitbild zur Waldstruktur und Waldzusammensetzung, die als Grundlage der Anpassungsstrategien angesehen werden, konzentrieren sich auf die Stärkung von Vitalität (Bestände mit hoher Stresstoleranz), Stabilität (differenzierte Waldbilder) und Vielfalt (Naturnähe mit hoher genetischer Diversität). In den vergangenen Jahren haben extreme Witterungsereignisse, wie Dürre, Sturm und Borkenkäfer die Probleme der anfälligen Reinbestände aufgezeigt und auf der anderen Seite auch Chancen für einen zügigen – örtlich auch beschleunigten – Waldumbau hin zum Dauerwald eröffnet. Seien Sie zuversichtlich und geduldig!

Bevorzugte Baumarten, die der zukünftigen Klimaentwicklung entsprechen, sind neben den Laubbaumarten Buche und Eiche auch Tanne und Douglasie. Lärche und Kiefer sind vor allem auf den trockeneren Standorten zu Lasten der Fichte stärker zu fördern. Dabei setzen wir in Zukunft noch mehr auf Naturverjüngung. Vorhandene Naturverjüngung von Baumarten mit hohem Klimarisiko werden mit standortsgerechten Baumarten ergänzt. Waldränder sind ein Stabilitätsfaktor für den neu entstehenden Wald. Sie besitzen eine hohe Bedeutung als Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, so dass diesem Strukturelement mehr Gewicht geschenkt wird.

Die Wiederbewaldung zum Dauerwald im Zuge der Klimaerwärmung ist nur mit Geduld und mit allen Flächeneigentümern zu realisieren, also eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe!

Naturschutz

Im Forstamtsbereich gibt es sieben Flora-Fauna-Habitate (FFH - Gebiete), von denen drei zusätzlich Vogelschutz­gebiete sind. Damit unterliegen ca. 9.000 Hektar Wald besonderen Schutzzielen. Als Behörde sehen wir uns hierbei einerseits in der Wahrnehmung unserer besonderen Vorbildfunktion und Verantwortung zum Schutz, bemühen uns aber auch um eine angemessene Beratung der privaten und kommunalen Waldbesitzenden bezüglich der Verhältnismäßigkeit der Eingriffe in ihre Eigentümerinteressen. Ziel ist dabei immer eine Verschlechterung der schutzwürdigen Biotope zu verhindern und wenn möglich eine Biotopaufwertung anzustreben.

Der Wald der Zukunft wird ein Mix einheimischer Baumarten sein. Im standörtlichen Einzelfall ergänzt um besonders gut geeignete nicht-heimische Baumarten oder Wildobst: unterschiedliche Wurzeltypen, die sich gut im Waldboden festhalten und Kronenformen, die Sturm und Schnee standhalten. In enger Zusammenarbeit mit den Naturschutz­behörden werden wichtige Biotoppflege-Projekte durch unsere Waldarbeiter jährlich geplant und abgearbeitet sowie Löschteiche im Wald errichtet. Letztere bedeuten im Zuge der Klimaerwärmung Waldschutz sowie eine Stärkung der Biotop- und Artenvielfalt. Waldbesitzende und Förster*Innen machen den Wald stabil und widerstandsfähig, damit er auch in Zukunft viel Kohlendioxid in Sauerstoff umwandeln kann.


Angebote & Produkte


Durch unsere auf Multifunktionalität und lange Produktionszeiträume ausgelegte Forstwirtschaft bieten unsere Wälder außer dem Rohstoff Holz noch andere Leistungen, sogenannte Ökosystemleistungen: Wasserbereitstellung und Wasserreinigung, Bodenschutz und Luftreinigung, Klimaschutz/ CO2-Speicherung, aber auch Hochwasser- und Lawinenschutz, Biodiversität (z.B. Vogelschutz) und einen Beitrag zur Erholung, Bildung und Gesundheit der Menschen. Die Forstwirtschaft nutzt und unterstützt die Ökosystemleistungen des Waldes durch verschiedene Maßnahmen, wie Mischwuchsregulierung, Natura-2000-Gebietsmanagment, Alt- und Totholzkonzepte oder Lernwald-Projekte.

    Ob Waldprodukte, Brennholz oder Beförsterung: unser Forstamt bietet Ihnen eine breite Palette von Angeboten und Produkten rund um den Wald. Und wir beraten Sie gerne bei Ihren Fragen. Zur Weihnachtszeit erhalten Sie über uns Weihnachtsbäume und Schmuckreisig. Frisches Wildbret ist ganzjährig im Forstamt zu erfragen, welches besonderen Absatz bei der heimischen Gastronomie findet. Für Waldbesitzende oder Waldinteressierte bietet unser Haus einen umfassenden Forstamtsservice:

    • Forstaufsicht
    • Beratung
    • Förderung
    • Vermittlung von Wertholzverkauf,
    • Maßnahmen des Waldnaturschutzes
    • Angebote der Waldpädagogik

    Holz & Brennholz

    Wer als Konsument langlebige Holzprodukte anschafft oder nutzt, unterstützt aktiv den Klimaschutz. Weil so das Kohlendioxid im Holz verbleibt, tritt es nicht in die Atmosphäre (sogenannte Kohlenstoff-Senke). Die Verwendung von Holz als Roh-, Bau- und Werkstoff hilft, andere energieintensiv hergestellte Materialien wie Aluminium, Stahl, Glas und Kunststoff zu schonen bzw. zu meiden. Das Forstamt verkauft in erster Linie Rohholz aller Baumarten und Sortimente an die Holzindustrie, beliefert die Sägewerke an der Waldstraße aber auch mit Industrieholz. Unsere Weihnachtsbaumplantage bietet neben heimischer Fichte und Kiefer auch in geringem Umfang verschiedene Tannenarten. Zu entsprechenden Anlässen bieten wir Schmuck- und Deckreisig, vor allem Tanne und Fichte. Sprechen Sie den Förster/ die Försterin ihres Vertrauens an.

    Motorsägenkurse

    Unser Forstamt bietet auf Anfrage einen kostenpflichtigen Lehrgang zum Erwerb des Motorsägen-Scheins an. Anfragen richten Sie bitte an das Sekretariat.

    Beratung & Betreuung, Hoheit

    Die hoheitlichen Aufgaben unseres Amtes ergeben sich aus den gesetzlichen Regelungen des Thüringer Waldgesetzes. Dabei geht es vor allem um den Erhalt und den Schutz aller, meist komplexer in Konkurrenz befindlicher Waldfunktionen.

    Dafür nimmt die Beratung von Waldbesitzer*Innen aber auch interessierten Bürger*Innen einen wichtigen Stellenwert ein. Sprechzeiten im Forstamt und bei den Revierleiter*Innen sollten gerade jetzt in Zeiten von Borkenkäferbefall und Trockenstress genutzt werden. Die Beratung geschieht grundsätzlich kostenfrei.

    Darüber hinaus kann aber auch forstfachliche Unterstützung zu konkreten Arbeiten der Waldbewirtschaftung von Ihnen als Waldbesitzende vertraglich mit dem Forstamt vereinbart werden (über einen sog. Beförsterungsvertrag). Bisher nutzen 1.300 private und kommunale Waldbesitzende diesen kostenpflichtigen Service des Forstamtes. Waldbautrainings, also die Demonstration waldbaulicher Vorgehensweisen und Techniken, bieten wir regelmäßig an.

    Das Forstamt Neustadt arbeitet intensiv mit den Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen (Forstbetriebs­gemeinschaften, wie zum Beispiel die 1996 gegründete Forstbetriebsgemeinschaft Friesentäler mit im Jahr 2022 rund 160 Mitgliedern) zusammen, um eine optimale Betreuung des Kleinprivatwaldes und der dazu gehörigen Kommunen zu gewährleisten.

    Forstliche Förderung

    Die forstliche Förderung soll Sie als private und körperschaftliche Waldbesitzer*Innen bei der Bewirtschaftung Ihrer Wälder finanziell unterstützen. Waldbesitzende erhalten Förderanträge und fachliche Beratung auf der Grundlage der geltenden Förderrichtlinien. Die aktuellen Förderanträge können Sie im Formularcenter unter "Forstförderung"* herunterladen und bearbeiten. Unbedingt zu beachten ist, dass Arbeiten, für die eine finanzielle Förderung beantragt werden soll, auf keinen Fall vor dem Erhalt des Zuwendungsbescheides begonnen werden dürfen.

    Naturschutz

    Im Forstamtsbereich gibt es sieben Flora- Fauna-Habitate (FFH- Gebiete), von denen drei zusätzlich Vogelschutzgebiete sind. Damit unterliegen ca. 9.000 Hektar Wald besonderen Schutzzielen. Wir sehen uns hierbei einerseits in der Wahrnehmung unserer besonderen Vorbildfunktion und Verantwortung, bemühen uns aber auch um eine angemessene Beratung der privaten und kommunalen Waldbesitzer bezüglich der Verhältnismäßigkeit  der Eingriffe in ihre Eigentümerinteressen.

    Ziel ist dabei immer eine Verschlechterung der schutzwürdigen Biotope zu verhindern und wenn möglich eine Biotopaufwertung anzustreben. In enger Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden werden wichtige Biotoppflegeprojekte durch unsere Waldarbeiter jährlich geplant und abgearbeitet.

    Wildbret

    Wir bieten jährlich ab Mai Wildbret aus heimischen Wäldern, vor allem Reh, Wildschwein, Damwild und Muffelwild (in der Decke).

    Waldpädagogik & Öffentlichkeitsarbeit

    Wald ist generationenübergreifend, Bildung lebenslang: Die Idee der Nachhaltigkeit, ein alle Lebensbereiche tangierendes Leitmotiv, zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Bildungsangebote.

    Wir arbeiten intensiv mit Schulen und Kindergärten in unserem Amtsbereich zusammen. So werden jährlich sogenannte Waldjugendspiele im Raum Pößneck und Neustadt durchgeführt, an denen ca. 800 Kinder einen Tag im Wald lernen, raten, spielen und dabei viel Gemeinschaft erfahren.

    Auch Försterwanderungen, Schülerprojekte, Pflanzaktionen, wiederkehrende Arbeitsgemeinschaften und Praktikumswochen werden gern bei uns angefragt. Auch bieten wir gemeinsam mit Bildungseinrichtungen der Region, zum Beispiel mit der Jugendherberge Plothen, Wald- und Wasserprojekte an.

    Besuchen Sie unsere waldpädagogische Kursübersicht für Schüler und Lehrer (Multiplikatoren).


    Besonderheiten


    Jagdhornbläsergruppe

    Das Forstamt beteiligt sich gern an den Wald-Jagd-Veranstaltungen im Landkreis Saale-Orla und Umgebung und trägt so mit der Jagdhornbläsergruppe zur Ausgestaltung bei. Uriges Forst-Flair garantiert!

    Ausflugsziele

    Die Himmelsteiche

    Das Plothen-Drebaer-Teichgebiet … auch „Land der Tausend Teiche“ genannt: Vor über 500 Jahren legten Mönche diese Himmelsteiche an, die durch ein komplexes Grabensystem miteinander verbunden sind. Die Teiche dienten und dienen heute noch teilweise der fischereiwirtschaftlichen Nutzung. Heute ist dieses interessante und wunderschöne, ein auf dem Hochplateau des Mittleren Vogtlandes gelegenes Teichgebiet, vor allem wegen seiner Wasservogelwelt bekannt und gleicht zeitweise einem Hotspot der Zugvögel.

    Eingebettet in Wald- und Teichlandschaft liegen zahlreiche kleine Wiesen, die für verschiedene geschützte Tiere (Kammmolch) und Pflanzen (Gräser und Orchideen) existenziell sind. Im Oktober laden jährlich viele Partner der Region, Gastronomen und Direktvermarkter zu den Fisch- und Wildwochen. Gönnen Sie sich frische Delikatessen aus der Region der Himmelsteiche!

    Die Orla-Senke

    Die Orla-Senke durchschneidet in Ost-West-Richtung das Forstamtsgebiet. Sie ist ein Komplex aus Zechsteinriffen mit Kalkfelsen, Höhlen, Pionier- und Trockenrasen, sowie Buchen- und Eichen-Hainbuchen-Wäldern. Zu den nennenswerten Waldlebensraumtypen zählen die Waldmeister-Buchenwälder und die Mitteleuropäischen Orchideen-Kalkbuchenwälder. Bedingt durch die geschützte milde Lage war sie bereits frühzeitlich besiedelt. Zeugnisse sind frühzeitliche Nachweise in den zahlreich vorhandenen Höhlen (Döbritzer Höhlen). Die Burgen Ranis und das Barockschloss Brandenstein stehen auf den höchsten Erhebungen der Orla-Senke und bieten einen fantastischen Blick auf die umgebende Landschaft.

    Das Thüringer Meer

    Die Hohenwarte-Talsperre ist der viertgrößte Stausee Deutschlands und wird oft mit den Fjorden Norwegens verglichen, nur etwas kleiner. Steile Ufer mit bis zu 250 Meter Länge, bewachsen mit Fichten, Eichen und Tannen, säumen den Stausee. Für Langstreckenläufer empfiehlt sich die Talsperren-Umrundung in 4 Etappen über insgesamt 75 Kilometer, Wanderbusse verkehren von Mai bis Oktober.

    Die Waldweide Uhlstädter Heide

    Das von der EU und dem Freistaat Thüringen geförderte ENL-Projekt „Waldweide Uhlstädter Heide“ beabsichtigt, Lebensräume für seltene Tiere wie den Ziegenmelker durch Beweidung mit Taurusrindern aufzuwerten. Das Projekt­gebiet umfasst ca. 600 ha Flächen im EG-Vogelschutzgebiet „Vordere und Hintere Heide südlich Uhlstädt“ sowie Teilflächen im Naturschutzgebiet „Uhlstädter Heide“, deren Flächeneigentümer ThüringenForst ist.

    Um die gesamte Fläche wurde ein einfacher Zaun gezogen, doch der Zugang für die Bewirtschaftung des Waldes und für Waldbesucher bleibt möglich. Durch die Weidedynamik dieser ursprünglich in der Natur vorkommenden Tiere werden positive Effekte für die biologische Vielfalt erwartet. So werden Reitgräser zurückgedrängt, um einer Heidelbeer reichen Krautschicht Platz zu machen. Die neu geschaffenen Lebensräume werden einen Anstieg der Insektenmasse und Artenanzahl nach sich ziehen. Alle Waldbesucher werden gebeten, Hunde an der Leine zu führen, sich mit Abstand zu den Rindern im Wald zu bewegen und diese nicht zu füttern.

    Überregionale Wanderrouten wie der Schustersteig durch die Heide, Rundwege wie der Entdeckerpfad Saalleiten oder die zahlreichen sagenhaften Heide-Rundwege besitzen eine hohe Attraktivität durch echte erlebbare Stille und wunderbare Schutzhütten.


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