Forstplanung


Klare Vorstellungen für den Wald von morgen


Der Begriff der Nachhaltigkeit ist in den vergangenen Jahrzehnten in vielen verschiedenen Zusammenhängen, insbesondere im internationalen Politikkontext (Sustainability) , verwendet worden. Egal, ob über die künftige Art des Wirtschaftens, Bildungsmodelle oder den Umgang mit der Natur diskutiert wird, meistens geht es dabei auch um das Kriterium der Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit ist jedoch kein neuer Begriff. Er entstand vor über 300 Jahren in der deutschen Forstwirtschaft und wird seither durch diese gelebt und umgesetzt. Nachhaltigkeit ist auch das Leitbild für die Wälder, deren Bewirtschaftung ThüringenForst zu verantworten hat. Das bedeutet nicht nur, dass die Holznutzung und  der Holzzuwachs  ausgeglichen sind.


Nachhaltigkeit ist planbar & messbar

Waldplanung zur Sicherung nachhaltiger Waldbewirtschaftung: ThüringenForst begreift die langfristige Sicherung sämtlicher Waldfunktionen (die sogenannte Multifunktionalität) als nachhaltige Waldbewirtschaftung. Wer wie die Forstleute über Generationen hinaus in die Zukunft schaut, braucht dafür klare Vorstellungen. Kurz gesagt: Er braucht einen Plan.

Die Grundlage für die dauerhafte Umsetzung der Nachhaltigkeit: moderne Instrumente der Waldplanung. Experten unterscheiden die wichtigsten regionalen Planungsinstrumente Forsteinrichtung, Waldbiotopkartierung sowie die Fachbeiträge Wald − nicht zuletzt als Teil des Managements der besonders schutz- und erhaltungswürdigen NATURA-2000-Gebiete. Daneben gibt es nationale Inventur- und Planungsinstrumente wie die 10-jährige Bundeswaldinventur oder die 10-jährige Bodenzustandserhebung, die jeweils stichprobenartig deutschlandweit durchgeführt werden.

Förster/innen machen Nachhaltigkeit messbar: Die Bewirtschaftung von Wäldern erfolgt auf Grundlage von periodischen  Betriebsplänen. ThüringenForst hat den gesetzlichen Auftrag, diese mittelfristige Planung für den Staatswald wie auch als Dienstleister für andere Waldbesitzer zu erstellen. Die Forsteinrichtung analysiert den abgelaufenen Planungszeitraum, erfasst den Waldzustand neu und plant davon ausgehend die Betriebsabläufe für die nächsten zehn Jahre. Am Ende dieser Forsteinrichtung steht ein geprüftes Betriebswerk, welches den örtlichen Wirtschaftern ausgehändigt wird. Diese leitet daraus seine jährliche Betriebsplanung ab.

Nur was man kennt, schützt man: Zeitgleich mit der Forsteinrichtung im Staats- und Körperschaftswald erstellt und aktualisiert ThüringenForst die Waldbiotopkartierung im zehnjährigen Turnus. Auch für den Privatwald wird die Erfassung der Waldbiotope von ThüringenForst koordiniert.

Fachbeiträge Wald

Neben der Forsteinrichtung und der Waldbiotopkartierung erarbeitet ThüringenForst die Fachbeiträge Wald als Teil der Managementpläne für NATURA-2000-Gebiete. Diese Fachbeiträge sind eine Dienstleistung für alle Waldbesitzer. Sie gewährleisten die Umsetzung der entsprechenden europäischen FFH-Richtlinie in NATURA-2000-Gebieten.

Insgesamt gibt es in Thüringen 250 solcher Gebiete, deren Bestand an Pflanzen- und Tierarten sowie natürlichen Lebensräumen – daher FFH für Flora, Fauna und Habitat – für den ganzen Kontinent Bedeutung haben.

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Digitale Waldinformationssysteme

ThüringenForst speist sämtliche planungsrelevanten Daten in digitale Waldinformationssysteme ein, bereitet diese auf und stellt sie den forstlichen Praktikern zeitnah und anwenderfreundlich zur Verfügung.

Dies geschieht unter anderem durch die thematische Aufbereitung von Flächeninformationen und ihre kartenmäßige Darstellung zum Beispiel mit Hilfe von Geoinformationssystemen (GIS). Hierzu stehen, neben Luftbilddaten (Flugzeug, Drohne) seit kurzer Zeit auch Satellitendaten (Sentinel-2) in größerem Umfang zur Verfügung.

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Bildnachweis dieser Seite: Baumkronen – Andreas Knoll; Laubholzpolter – Daniela Tröger; Naturdenkmal – Dr. Horst Sproßmann