Fichten- und Kiefernpflege zur Stabilisierung der Waldbestände
Im Revier Kranichfeld laufen aktuell die Holzerntearbeiten in den Bereichen Forsthügel, Weigels Rast, Steinhäuschen und vor allem dem Stausee Hohenfelden. Der Einschlag in den Nadelholz-Mischbeständen ist sehr vielfältig und zielt einerseits auf eine Stabilisierung, Strukturierung und den Erhalt der Baumartenmischung ab. „In den Beständen fokussieren wir aber vor allem auch auf die Einleitung oder Förderung der Waldverjüngung, sagt der junge Förster Nicklas Singer, der seit knapp einem Jahr das Revier Kranichfeld leitet. „Mit Blick auf die Gefährdung des Waldes durch weitere Kalamitäten, ob Borkenkäfer, Sturm oder Schneebruch ist eine reichhaltige Vorausverjüngung des Waldes die sicherste Vorsorge, um ihn zu erhalten.“
Die Holzernte umfasst dabei je nach vorzufindender Situation mehrere verschiedene Baumarten, von Fichte und Kiefer über Lärche und Douglasie bis hin zu Buche und dies je nach Alter in den unterschiedlichsten Dimensionen. Die Einschlagsmenge wurde im Vorfeld mit Hilfe von Messerergebnissen und Wachstumsmodellen im Rahmen der sogenannten Forsteinrichtung ermittelt, einem Planungs- und Managementverfahren welches die Waldbestände und deren Wuchsleistung genau erfasst und daraufhin ein nachhaltiges Vorgehen für die nächsten 10 Jahre festlegt. Damit wird der Grundstein für einen klimaangepassten, mehrschichtigen und baumartenreichen Mischwald gelegt.
Das anfallende Rundholz findet aktuell einen sehr guten Absatz in Säge- und Zellstoffwerken der näheren Umgebung. Beispielsweise ist einer der Abnehmer das Sägewerk Herbert in Tannroda, in welchem dann das daraus hergestellte Schnittholz erworben werden kann bzw. auch an regionale Baubetriebe verkauft wird. „Das ist ein gutes Beispiel für Holz der kurzen Wege und für die Region wichtige Stoffkreisläufe“ erklärt Singer.
Die Maßnahmen dauern noch bis Dezember an. Dieser Zeitraum wurde gewählt, um Erholungssuchende und die Tourismusdestination rund um den Stausee möglichst nur geringfügig zu beeinträchtigen. Es erfolgt dabei eine weiträumige Absperrung des Einschlagsgebiets. Waldbesucher werden entsprechend frühzeitig im Gelände informiert, so dass die gesperrten Flächen sinnvoll umgangen werden können. Die Maßnahmen werden so schonend wie möglich durchgeführt.
Allerdings wird es durch die nasse Witterung sicherlich nicht spurlos und
unsichtbar abgehen. „Schäden an Wegen werden aber schnellstmöglich wieder in Ordnung gebracht“, verspricht aber der Förster.